Entstehung des Tischtennissports

 

Auf die Frage, wann, von wem und wo Tischtennis erfunden wurde, gibt es viele unterschiedliche Antworten. Eine der neuzeitlicheren Antworten führt nach England. In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelten dort Tennisspieler, die vom englischen Regen ihn ihr Clubheim vertrieben wurden, als Ersatz ein Miniatur-Tennisspiel, das auf einem Tisch mit tennisähnlichen Schlägern und Gummibällen gespielt wurde. Schnell fand dieses Spiel auch Eingang in die Salons, Wohnzimmer und Küchen gehobener Gesellschaftsschichten, wo es als Freizeitspiel großen Anklang fand.

 

Schon 1878 dokumentiert eine Postkarte dieses moderne Freizeitvergnügen. Den weltweiten Durchbruch des Sportspiels Tischtennis leitete 1892 der Engländer James Gibb ein, als er 1891 auf einer Geschäftsreise in den USA kleine bunte Bälle aus Zelluloid entdeckte, die sich fürs Tischtennisspiel hervorragend eigneten. Diese "technische" Verbesserung des Spiels löste weltweit das erste große Tischtennisfieber aus.

 

Im Jahre 1900 wurde bereits der 1. Ping-Pong-Club in Berlin gegründet und  1907 fanden auch schon die ersten Deutschen Meisterschaften statt. In dieser Zeit fand das Spiel auch große Verbreitung in Japan, China und Korea. Nach einer durch den 1. Weltkrieg bedingten Ruhezeit erlebte Tischtennis in den 20er Jahren einen großen Aufschwung. 1925 wurde in Berlin der Deutsche Tischtennisbund gegründet und 1926, ebenfalls in Berlin, riefen neun Nationen den Tischtennis-Weltverband (International Table Tennis Federation - ITTF) ins Leben. Die ersten Weltmeisterschaften wurden noch im gleichen Jahr in London ausgetragen. Natürlich war das damalige Spiel nicht so schnell wie das heutige Spitzentischtennis. Es überwog noch das kontrollierte Schupfspiel. Der längste je gespielte Ballwechsel dauerte 2 Stunden und 12 Minuten und wurde 1936 von dem Polen Ehrlich und dem Rumänen Paneth gespielt. Ein Spiel konnte sich über mehrere Stunden hinziehen. Die Einführung der Zeitregel beendete diese langweiligen "Tischtennismarathons". Die Schläger waren seinerzeit mit dem heute noch bekannten Noppengummi belegt. Auch Kork und Sandpapier fanden als Beläge Verwendung. Die Hölzer haben sich viele Spieler selbst gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg kam es in den 50er Jahren zu großen Veränderungen im Tischtennis. Die Japaner hatten Schwammunterlagen für die Beläge entwickelt. Neue Angriffsschlagtechniken entstanden, das Spiel wurde dynamischer und athletischer. Vollends "revolutioniert" wurde das Spiel aber mit der Entdeckung der Noppen-innen-Beläge, deren "Griffigkeit" es nunmehr ermöglichte, einen Schlag auszuführen, der heute als Topspin bekannt ist und in immer neueren Varianten gespielt wurde und gespielt wird.

 

Der Deutsche Tischtennis-Bund e.V. zählt heute über 700.000 Mitglieder, und wie viele Menschen sich ganz ohne Verein mit dieser Sportart fit halten, lässt sich nur raten. Das schnelle Spiel beansprucht vor allem Konzentrations- und Reaktionsvermögen.